Ausprobieren, dranbleiben, umsetzen

„Ich bin gerne Chefin“ mit Patricia Knoll

Wer schon als Schülerin das erste Buch herausgebracht hat und sich von manchen Hürden nicht hat abschrecken lassen, hat definitiv das Zeug zum Unternehmertum, wenn nicht sogar zum Chefinsein. Patricia Knoll, Unternehmerin aus Bayreuth und Mitgründern von Jobtrüffel, hat beides. Engagiert und sympathisch plauderte sie bei unserem 3. Abend in der Reihe „Ich bin gerne Chefin“ aus ihrem Erfahrungsschatz und nahm die Teilnehmenden im Coworking mit in die Welt des Ausprobierens und Umsetzens.

Nicht nur ihre Erfahrung als Chefin hatte Patricia Knoll dabei, sondern auch ein paar Artefakte aus den Anfängen ihres Unternehmerinnendaseins. Darunter ihre Kinderbücher über Wilhelmine und Richard Wagner. Beide Bücher entstanden während der Schulzeit sowie während des Studiums. Was sie damals gelernt hat? Raus auf den Markt, testen, wie der Markt reagiert und dranbleiben. Was sie bisher stets angetrieben hat? Mut, etwas Neues auszuprobieren, aktiv zu werden und einfach zu machen. Ihr zweites Buch entstand, nachdem sie an der Aktion „Gründe Dein 5-Euro-Business“ teilgenommen hatte. Auch hier lautete die Devise: Ausprobieren, dranbleiben und umsetzen.

Heute hat Patricia zusammen mit einer weiteren Gründerin eine Firma mit 13 Mitarbeitenden, darunter auch Freelancer und Werkstudent*innen, aufgebaut. Die Idee entstand am Ende ihres Studiums. Bis dahin hatte sie schon einiges an Berufserfahrung sammeln dürfen. Was sie damals vor allem hatte: Eine ganz klare Vorstellung davon, was einen guten Arbeitgeber ausmacht. Schnell stellte sie fest, wie schwer es war, nur über die üblichen Stellenanzeigen alle wichtigen Informationen zu bekommen. Und nicht nur das. Obwohl hier in der Region aufgewachsen, hatte sie von vielen Firmen noch gar nichts gehört. Geschweige denn wusste sie, was für tolle Firmen und Jobangebote es überhaupt in unserer Region gibt. Das wollte sie zusammen mit einer Freundin ändern.

Und so ging es los: Businessplan erstellen, Business Angel suchen, Investoren finden, Anträge stellen, IT-ler suchen. Ihr Tipp? Einfach rausschreien, dass man jemanden sucht. Das Ergebnis war Jobtrüffel, eine erfolgreiche Plattform, auf der man alles über den Job, die Firma und die Region erfahren kann und auf welcher man nach einem Traumjob suchen kann. Das Besondere an Jobtrüffel: die emotionale und echte Ansprache, die jeden packt. Ein Jobtrüffel eben.

Was die junge Unternehmerin antreibt? Etwas selbst schaffen, selbst wirksam werden und gerne selbstständig werden. Was Patricia Knoll ganz besonders am Chefinsein schätzt: sich seine eigene Arbeitskultur zu schaffen. Sie selbst durfte erfahren, was es bedeutet, Wertschätzung zu bekommen. Und das will sie weitergeben an die Menschen, die bei und mit ihr arbeiten. Die mega Chance beim Chefinsein ist für sie die Möglichkeit, Menschen eine Chance zu geben. Vor allem wenn es sich um Menschen handelt, die aus ganz anderen Bereichen und teilweise mit Handicap kamen.

Im Gespräch mit den anwesenden Frauen zeigte Patricia auf, wie viel man erreichen kann, wenn man für eine Idee brennt. Mit Beispielen aus ihrem Leben machte sie deutlich, dass sich immer wieder neue Türen auftun. Selbst dann, wenn Hindernisse im Weg stehen oder Dinge nicht so klappen, wie man es sich vorgestellt hat.

Organisiert und finanziert wurde die Veranstaltung im Rahmen des Erasmus+ Projekts “Digitaler Erste-Hilfe-Kasten für Unternehmer:innen für die Regenerierung von der COVID-19-Pandemie (DigiENTAiD)”. Die Veränderung der Arbeitswelt und Folgen der Corona-Krise stellen Unternehmer:innen vor große Herausforderungen. Das Erasmus+ Projekt DigiENTAid fördert eine kompetenzorientierte Beratung und die gegenseitige Unterstützung in Netzwerken. Ein gutes Beispiel für uns ist die Veranstaltungsreihe „Ich bin gerne Chefin!“. Weitere Informationen zum Erasmus+ Projekt DigiENTAid finden Sie hier: https://isob-regensburg.net/projekt-digientaid

Bei der anschließenden Diskussion stand Begeisterung darüber im Raum, wie bei Jobtrüffel mit Mitarbeitenden umgegangen wird. Was können meine Mitarbeitenden, was denken und was wissen sie? Der Weg dorthin führt über Fragen. Welche Frage Patricia Knoll auf ihrem Weg geholfen hat? Nicht die Frage*„Was machst Du mit deinem Leben“,* sondern „Was machst Du in deinem Leben?“

Das Fazit der motivierenden Referentin: „Ich bin absolut gerne Chefin und werde es wohl auch noch sein, wenn ich 80 bin. Selbst wenn ich dann „nur“ meine eigene Chefin bin.“