BetterWorkCamp 2025: KI konkret – Wenn Künstliche Intelligenz Wirklichkeit wird

    Komplett ausverkauft! Das vierte BetterWorkCamp im Coworking Kemnath war das erfolgreichste bisher. Neun Experten zeigten, wie KI bereits heute Unternehmen revolutioniert – von Intralogistik über VR bis Marketing. Ein starkes Netzwerk macht Kemnath zum Innovations-Hotspot der Region.
    8 min Lesedauer 16. Oktober 2025
    Aktualisiert: 17. Oktober 2025
    Von Coworking Kemnath
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    BetterWorkCamp 2025: KI konkret – Wenn Künstliche Intelligenz Wirklichkeit wird

    BetterWorkCamp 2025: KI konkret – Wenn Künstliche Intelligenz Wirklichkeit wird

    Ausverkauft. Komplett ausverkauft. Zum ersten Mal in der Geschichte des BetterWorkCamps mussten wir tatsächlich absagen – die Nachfrage war einfach überwältigend. Am 10. Oktober 2025 erlebte das Coworking Kemnath sein bisher erfolgreichstes Barcamp. Viel guter Kaffee, ein gesund und reich gedecktes Buffet vom Rauchkessel Kemnath und vor allem: Menschen von nah und fern, die nicht nur über KI reden, sondern sie bereits leben und einsetzen.

    „Wir sind immer wieder begeistert, was sich innerhalb von wenigen Stunden Barcamp entwickeln kann. Ob wertschätzende Begegnungen, neue Methoden oder wertvoller Input – das Barcamp hält, was es verspricht und macht deutlich, dass betterwork machbar ist", freut sich Thomas Völkl, Geschäftsführer des Coworking Space. Und dieses Jahr war anders: KI ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist Gegenwart.

    Wenn Exzellenz auf Praxisnähe trifft

    Das vierte BetterWorkCamp stand unter dem Motto „KI konkret – wo die KI schon konkret eingesetzt wird". Und konkret wurde es: Neun Impulsgeber zeigten eindrucksvoll, wie Künstliche Intelligenz heute schon Unternehmen, Forschung und Arbeitsprozesse revolutioniert. Von der Intralogistik über Softwareentwicklung, Virtual Reality und Marketing bis hin zur wissenschaftlichen Forschung – die Bandbreite war beeindruckend.

    Speinshart als Leuchtturm der KI-Forschung

    Dr. Adrian Rössner vom Speinshart Scientific Center for AI and SuperTech eröffnete den Teilnehmenden einen faszinierenden Einblick in die bayerische Spitzenforschung. Das 2024 gegründete wissenschaftliche Zentrum, getragen von den Verbünden Hochschule Bayern und Universität Bayern und finanziert durch das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Im Rahmen der Hightech-Agenda Bayern exzellente Forschung aus den Bereichen der KI und anderer Zukunftstechnologien zu fördern.

    Das Besondere: Im historischen Kloster Speinshart können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach erfolgreicher Bewerbung komplett und ungestört auf ihre Forschung konzentrieren. Was für ein Statement, dass diese hochkarätige KI-Forschungseinrichtung direkt vor unserer Haustür entsteht!

    KI in der Praxis: Von der Vision zur Umsetzung

    Dr. Stefan König von der Bauunternehmung W. Markgraf GmbH & Co. KG teilte ehrliche und wertvolle Erkenntnisse aus der unternehmerischen Praxis. Seine zentrale Botschaft: Der Weg zur KI ist ein Lernprozess. Die erste KI-Anwendung wird nicht perfekt sein – aber genau darum geht es nicht. Viel wichtiger ist es, mit der Technologie Erfahrungen zu sammeln und die Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen. Und eine Grundvoraussetzung betonte König besonders: KI funktioniert nicht ohne eine gute Datengrundlage. Daran gilt es ständig zu arbeiten.

    Software-Entwicklung mit KI: Der Mensch bleibt unverzichtbar

    Florian Schaschko von Litereef räumte mit einem weit verbreiteten Missverständnis auf: „Die AI kann 1.000 Zeilen Code pro Minute schreiben. Ein Mensch braucht dafür Tage." Klingt beeindruckend – aber der Engpass war nie nur das Tippen von Code. Der wahre Flaschenhals sind qualifizierte Experten, die Aufgaben klar definieren und die Ergebnisse von AI verstehen, prüfen und die Verantwortung dafür übernehmen können.

    Die Aufgaben von Entwicklern verschieben sich noch mehr von der Code-Erstellung hin zur Qualitätssicherung, Architektur und Code Review. Sein Fazit: Die AI ist das Werkzeug. Der Mensch bleibt der Handwerker, der die Qualität garantiert und die Verantwortung übernimmt.

    Wissensmanagement neu gedacht

    Rolf Brilla von ProComp zeigte unter dem Titel „Wissen finden statt suchen – Wie KI Ihr Unternehmen revolutioniert!", wie Künstliche Intelligenz das Wissensmanagement in Unternehmen transformiert. Statt mühsamer Informationssuche ermöglicht KI durch Technologien wie RAG (Retrieval-Augmented Generation) eine intelligente, kontextbasierte Bereitstellung von Wissen.

    Das Praxisbeispiel des KI-Chatbots „[KI]TTY" von ProComp demonstrierte eindrucksvoll, wie Mitarbeiter schneller eingearbeitet und produktiver werden. Die Investition in KI zahlt sich durch Zeitersparnis, bessere Entscheidungen und Innovationsschübe deutlich aus – eine Botschaft, die bei den Teilnehmenden auf offene Ohren stieß.

    KI-Projekte richtig angehen: Struktur statt Tool-Chaos

    Martin Braun von NeuroForge lieferte mit seiner Session „Kollege KI – wie man die richtigen Use Cases findet" eine der Kernbotschaften des Tages: KI ist das Resultat Ihrer digitalen Reife. Der Experten zeigte auf, warum so viele KI-Projekte scheitern – und wie man es besser macht.

    Seine Low 3, die häufigsten Stolpersteine: Wieder ein neues Tool ohne Mehrwert, Datenchaos statt Datenstrategie, und Prozesse, die nicht digital integriert sind. Das Problem ist nicht die KI – sondern der fehlende Unterbau. Beeindruckende Praxisbeispiele wie 1.000 Stunden Zeiteinsparung pro Jahr bei RoomBuus oder 30 Prozent mehr Auftragsvolumen bei ZPV bei gleichbleibender Teamgröße machten deutlich: Wer strukturiert vorgeht, erntet messbare Erfolge.

    Seine drei zentralen Prinzipien: KI ist das Resultat Ihrer digitalen Reife. Struktur statt Tool-Chaos. Kleine Schritte führen zu großem Wert.

    KI in der Intralogistik: Mehr als Effizienz

    Manuel Schrems, ML & AI Engineer bei der IGZ, gewährte faszinierende Einblicke in die Welt der Intralogistik. Von Smart Slotting über Pick-by-Robot bis zum Smart-Logistics-Cockpit – die Anwendungsfälle sind vielfältig und beeindruckend. Dabei zeigte Schrems auch die Herausforderungen auf: Variantenvielfalt, Datenqualität, Performance-Schwankungen und die kontinuierliche Integration in bestehende Systeme.

    Sein Fazit: KI ist ein Schlüssel zum zuverlässigen Handling der Variantenvielfalt in der Intralogistik, optimal zum Ausgleich von Varianz in abgesteckten, kontrollierten Umgebungen – aktuell mehr Augmentation statt Replacement. Und vor allem: KI ist gekommen, um zu bleiben.

    VR und KI: Echter Mehrwert oder nur Spielerei?

    Jonas Plößner und Maximilian Melzner von Cut Nochmal stellten die entscheidende Frage: Wo entsteht bei Virtual Reality und Augmented Reality wirklicher Mehrwert – und wo bleibt es bei Marketing-Buzzwords? Seine klare Analyse räumte auf mit den vielen Begriffswolken, die seit der Einführung des Metaverse die Runde machen.

    Die Unterschiede wurden greifbar: Während Virtual Reality eine vollständige Immersion in digitale Welten ermöglicht, überlagert Augmented Reality die reale Welt mit digitalen Inhalten. Mixed Reality wiederum verbindet beides und lässt virtuelle Objekte mit der realen Welt interagieren.

    Besonders spannend: Die praktischen Anwendungsfälle. Virtuelle KI-Avatare durch Tools wie Convai ermöglichen interaktive und skalierbare Trainings- und Schulungsmöglichkeiten – ein echter Mehrwert. Ebenso beeindruckend: VR-Headsets ermöglichen die Präsentation des gesamten Produktportfolios, ohne physische Präsenz vor Ort. Dagegen entlarvte Plößner spektakuläre Marketing-Videos wie Microsoft Copilot in Extended Reality als beeindruckende, aber reine Mockups.

    Ihr Fazit: VR und AR bieten realen Mehrwert, besonders in Ausbildung, Training und Produktpräsentation. Doch viele Anwendungen sind noch stark von Marketingbegriffen großer Konzerne beeinflusst. Wer investiert, sollte genau hinschauen.

    Bild-KI im Marketing: Das Uncanny Valley überspringen

    Georg Neumann von uncanny minds GmbH widmete sich einem besonders praxisrelevanten Thema: dem aktuellen Stand von Bild-KI im Marketing. Mit konkreten Negativ- und Positiv-Beispielen aus der Praxis zeigte er, wo die Stolpersteine liegen und wie man sie elegant umgeht.

    Das „Uncanny Valley" – jener unheimliche Moment, in dem KI-generierte Bilder fast, aber nicht ganz echt wirken – ist eine der größten Herausforderungen. Neumann demonstrierte, wie man dieses Problem überwindet und mit Produktabbildungen professionell arbeitet. Seine wertvollen Tipps für den Einstieg ins Thema gaben den Teilnehmenden konkrete Handlungsanleitungen mit auf den Weg.

    Die Botschaft war klar: Bild-KI ist im Marketing längst angekommen – aber der professionelle Umgang damit erfordert Know-how und ein geschultes Auge für Details.

    Das Barcamp-Prinzip: Offenheit schafft Innovation

    Sympathisch und professionell moderiert durch Stefan Kopp von Clarity+ entwickelte sich das BetterWorkCamp nach bewährtem Muster: Nach dem Session Pitch konnten die Teilnehmenden selbst entscheiden, welche Themen sie vertiefen wollten. In den Sessions wurde diskutiert, hinterfragt und vor allem: voneinander gelernt. Genau das macht ein Barcamp aus – die Teilnehmenden sind nicht nur Publikum, sondern aktive Gestalter des Events.

    Starke Partner für starke Ideen

    Ein Event dieser Größenordnung ist nur möglich durch ein starkes Netzwerk. Das BetterWorkCamp 2025 wurde ermöglicht durch die Premiumpartner IGZ (Dank u.a. an Michael Wachsmann), Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest eG (Dank u.a. an Joachim Geyer und Roman Melzner), Sparkasse Oberpfalz Nord (Dank u.a. an Martin Ernstberger), Bauunternehmung W. Markgraf GmbH & Co. KG (Danke u.a. an Florian Prosch und Dr. Stefan König) und Canor Schallschutz GmbH (Danke u.a. an Horst Kutzner-Rexin).

    Wertvolle Unterstützung bei der Durchführung kam von den Kooperationspartnern ProComp (Dank u.a. an Rolf Billa), Clarity+(Dank u.a. an Stefan Kopp), Campus Kemnath (Dank u.a. an Dr. Bastian Vergnon, Simon Schwägerl) und dem Gründernetzwerk Nordoberpfalz (Dank u.a. an Anton Kunz).

    Allen Unterstützern gilt unser herzlicher Dank – ohne sie wäre dieses Format nicht möglich!

    Coworking Kemnath: Mehr als ein Ort zum Arbeiten

    Das BetterWorkCamp 2025 hat einmal mehr gezeigt, was das Coworking Kemnath ausmacht: Es ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Innovation. Hier entsteht ein Netzwerk, das weit über die Region hinausstrahlt. Wenn hochkarätige Forschungseinrichtungen, innovative Mittelständler und engagierte Gründer zusammenkommen, entstehen genau die Impulse, die unsere Region voranbringen.

    „Genau deshalb gibt es das Coworking", erklärt Thomas Völkl. „Damit Menschen zusammenkommen, ein Netzwerk aufbauen und gemeinsam erfolgreich sind. Coworking ist mehr als Immobilienvermietung. Hier passiert Begegnung."

    Das vierte BetterWorkCamp war nicht nur ausverkauft – es war ein klares Statement: Kemnath ist ein Innovations-Hotspot. Hier wird nicht nur über Zukunft geredet, hier wird sie gestaltet. Und das nächste BetterWorkCamp steht schon fest: Am Freitag, den 16. Oktober 2026!

    Für alle, die nicht dabei sein konnten: Das Coworking Kemnath bietet auch außerhalb von Events einen inspirierenden Ort zum Arbeiten. Ob freie Schreibtische oder mietbare Einzelbüros – ganz nach dem Motto „Gemeinsam arbeitet es sich weniger allein".


    Bildergalerie


    Wir danken unseren Unterstützern

    Kein Barcamp ohne Menschen und Unternehmen, die sich zusammen mit den Menschen im Coworking auf die Reise in die Arbeitswelt der Zukunft begeben. Ein großes Dankeschön an alle Premiumpartner und Kooperationspartner, die das BetterWorkCamp 2025 ermöglicht haben!

    Mehr Informationen und Anmeldung für künftige Events: https://coworking-kemnath.de/termine/

    Wissen teilen. Erfahrungen austauschen. Zukunft gestalten – KI konkret in Kemnath.