"Kreatives Arbeiten braucht inspirierende RĂ€ume â jenseits von Home Office und BĂŒro?" Mit dieser Frage startete Felix Hiemeyer, Wissenschaftler an der KU EichstĂ€tt-Ingolstadt, seinen inspirierenden Vortrag ĂŒber die Zukunft des Arbeitens â und ĂŒber ein Konzept, das mehr ist als nur ein Trendbegriff: Coworkation.
Die Arbeitswelt ist im Wandel. Was frĂŒher ein Schreibtisch im BĂŒro war, ist heute oft ein Laptop im Zug, ein CafĂ© mit WLAN oder ein flexibler Arbeitsplatz im Coworking Space. Arbeit wird mobil, vernetzt, sinnorientierter â und immer mehr Menschen suchen Orte, die mehr bieten als nur Internet und einen ergonomischen Stuhl.
Coworkation vereint Arbeit, Gemeinschaft und Freizeit an inspirierenden Orten. Es ist nicht nur Workation â also das Arbeiten im Urlaub â sondern temporĂ€res gemeinsames Arbeiten an einem Ort, der Raum fĂŒr KreativitĂ€t, Austausch und Erholung schafft.
âCoworkation ist mehr als ein neuer Arbeitsmodus â es ist ein Zugang zur gesellschaftlichen Transformationâ, so Hiemeyer.
In seiner wissenschaftlichen Arbeit besuchte Felix Hiemeyer ĂŒber 23 Coworkation-Orte in Europa: vom rustikalen Bauernhof in den Alpen bis zum umgebauten Gutshof an der Ostsee. Was all diese Orte gemeinsam hatten:
âDie besten Ideen entstehen selten im Meetingraum â sondern beim Kaffeekochen, beim Spazieren oder beim gemeinsamen Kochen am Abendâ, erklĂ€rte Hiemeyer.
Ziemlich viel. Denn unsere Region hat das, was Coworkation braucht: Raum, Ruhe, Natur, bezahlbare Infrastruktur und eine starke Gemeinschaft. Im Austausch mit Vertreter*innen der Schule fĂŒr Hotel- und Tourismusmanagement Wiesau, dem Tourismuszentrum OberpfĂ€lzer Wald und der Steinwald-Allianz wurde deutlich: Das Interesse ist da, das Potenzial riesig.
Die Nördliche Oberpfalz liegt zentral zwischen Berlin und MĂŒnchen â perfekt erreichbar, aber weit genug weg vom GroĂstadtstress, um zur Ruhe zu kommen und neu zu denken.
âWir mĂŒssen den Mut haben, unsere Region als innovativen Lebens- und Arbeitsort zu begreifen â nicht als âRandlageâ, sondern als Freiraum fĂŒr Zukunftsgestaltungâ, war ein Fazit aus der Diskussionsrunde.
Coworkation ist kein SelbstlĂ€ufer. Es braucht gute Ideen â aber auch klare Rahmenbedingungen. Hiemeyer benannte drei zentrale Erfolgsfaktoren:
Richtig umgesetzt, kann Coworkation:
Aber: Die Gefahr von Selbstausbeutung, Leistungsdruck oder reiner âInstagramisierungâ besteht. Nicht jeder Ort muss hipp oder hochglanzpoliert sein â im Gegenteil:
âGerade RĂ€ume mit Ecken, Kanten und Geschichte bieten viel mehr AnknĂŒpfungspunkte als der sterile Coworking-Tower mit Glasfassadeâ, so Hiemeyer.
Coworkation ist kein fertiges Produkt. Es ist eine Einladung zum Ausprobieren, Mitgestalten und Wachsen. Und genau das möchten wir im Coworking Kemnath gemeinsam mit unseren Partner*innen tun: Impulse geben, Orte schaffen, Visionen ausprobieren.
Vielleicht entstehen bald erste Pilotprojekte im Steinwald oder im Naturpark OberpfĂ€lzer Wald? Vielleicht wird aus einem alten Ferienhof ein kreatives Camp fĂŒr Projektteams oder aus einer Pension ein Retreat fĂŒr soziale Innovationen?
Du hast Ideen, RĂ€ume oder einfach Lust, an diesem Zukunftsthema mitzuarbeiten? Dann komm gern auf uns zu â oder besuche uns bei einem der nĂ€chsten Events im Coworking Kemnath.